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Blumen im Kegel

Das bin ich

Mein Name ist Dominique und ich bin 24 Jahre alt. Vor 4 Jahren erhielt ich die Diagnose Zöliakie. In diesem Blog beschäftige ich mich mit der Krankheit und wie ich mit ihr umgehe.

Meine Geschichte

Die Diagnose

Vor 3 Jahren erhielt ich völlig unerwartet die Diagnose Zöliakie. Ich ging zum Arzt, da ich mich schon eine Zeit lang nicht gut fühlte. Es war nicht der Bauch der verrückt spielte, sondern mein ganzer Körper und das schon über Jahre. Von den Ärzten musste ich mir jedes mal anhören, dass es meine Psyche ist und ich unter Stress stehe. Auf meinen Wunsch hin wurde ein grosses Blutbild gemacht, welches zeigte dass die Transglutaminase-IgA-Antikörper erhöht waren. Mir wurde erklärt, dass ich mich ab jetzt glutenfrei ernähren muss und was eine Zöliakie ist. Nach der Diagnose habe ich den Arzt gewechselt, da mein Vertrauen nicht mehr da war. Während ich mich an die Diät hielt, war ich sehr kritisch eingestellt, was die Diagnose angeht. Oftmals ging mir durch den Kopf: was ist, wenn es eine Fehldiagnose ist? Gab man mir diese Diagnose, dass ich nicht immer wieder zum Arzt gehe? 

Vielleicht kennt ihr diese Gedanken. Dieser kleine Funken Hoffnung einer Fehldiagnose.

Der erste Glutenunfall

Eines morgens habe ich mir Frühstück gemacht und nahm das Knäckebrot aus dem Schrank meines Freundes. Ich habe es selbst gekauft und "wusste" dass es glutenfrei ist. Ohne gross darauf zu achten, ass ich fast die halbe Packung. Als ich die Küche aufräumte, sah ich die Packung richtig an: Das war nicht meine, sondern seine. Nach einem kurzen Schock, was jetzt passieren würde, passierte.. naja gar nichts. Keine einzige Nebenwirkung, nicht in den nächsten Stunden oder die nächsten Tage. Da ich sehr viel davon gegessen habe, war ich davon überzeugt, das doch etwas passieren musste. Da fing mein Misstrauen so richtig an.

Das Selbstexperiment

Ich meldete mich an für eine Kontrolle der Transglutaminase. Der Arzt bestätigte meinen Verdacht: alles im grünen Bereich. Ich erklärte ihm, dass ich aus versehen sehr viel Gluten zu mir genommen habe. Darauf sagte er, das sei schon speziell, was aber nicht heisst ich soll jetzt wieder Gluten zu mir nehmen. Völlig verwirrt ging ich nach Hause. Ich entschied mich, ein Selbstexperiment zu machen. Ich esse wieder normal Glutenhaltig. Ich sagte mir, die Folgen können ja gar nicht so schlimm sein.

Essen wie ich es möchte

Meine Welt fühlte sich an, als wäre sie wieder heil. Ich machte Urlaub mit meinem Freund in London und ass überall was ich wollte. Burger, Nudeln, Frittierte Garnelen, Hot-Dog und immer noch keine Nebenwirkungen. Wir beide feierten meine "Heilung" und ich war absolut davon überzeugt, dass es mir gut geht. Selbst mein Partner sagte mir, dass er mich noch nie so unbeschwert gesehen hat. Ich fühlte mich, als hätte ich Jahre diesen unbeschwerten Lebens hergegeben, nur weil ich auf eine Diät achtete.

Die unerwarteten Folgen

​Nachdem ich ca. 7 Monate übertrieben glutenhaltig gegessen habe fing es schleichend an. Ich war immer müde und energielos. Ich fühlte mich schwach und zerbrechlich, hatte kein Hungergefühl. Schlimmer Hautausschlag machte sich überall breit, ich bekam Akne im ganzen Gesicht. Meine Haare fielen aus, meine Nägel brachen ab und ich habe trotz gezwungenem essen nur noch Gewicht verloren. Bauchschmerzen nach jeder Mahlzeit war die Folge, weshalb ich auch immer wie weniger ass. Für mich selbst fing ich wieder an, glutenfrei zu essen, doch es half nichts. Ich sagte mir, dann kann es ja nicht das Gluten sein, oder?

Der Zusammenbruch

Im März 2024 hatte ich dann einen schlimmen Zusammenbruch. Ich stand gerade auf und wollte mich anziehen, als ich wegen schweren schmerzen im linken Unterbauch zusammenklappte. Es folgten Schweissausbrüche, Schüttelfrost und ich konnte mich kaum mehr bewegen. Mein Partner war nicht zuhause, da er in Langlauf-Ferien war mit seinem Vater. Da mein Telefon auf dem Bett lag, konnte ich den Notruf wählen. Als die Ambulanz auf dem Weg war, konnte ich mich durch die Wohnung schleifen und Schmerzpillen einwerfen. Ich hatte einen ähnlichen Vorfall vor einigen Jahren mit einer geplatzten Zyste, deshalb ging ich davon aus, dass es dasselbe war. Nachdem ich eingeliefert wurde, folgten Infusion mit Schmerzmitteln und Bluttests. Die Ärzte stellten fest: Unterernährt. Untergewichtig. Ich wurde auf eine Magersucht angesprochen. Ich erklärte, dass mir essen keinen Spass bereitet, da ich danach immer schmerzen hatte. Es gab mir also ein gutes Gefühl, so viel wie möglich auf essen zu verzichten. Ob dies eine Art Sucht ist, weiss ich bis heute nicht.

Der Darmverschluss

Nach mehreren Untersuchungen, wurde festgestellt, dass mein Darm im Dünndarmbereich sehr hart gefüllt war. Kurz erklärt war es eine Lähmung des Darms, welche dazu führte, dass die Verdauung an einem gewissen Ort aufhörte zu Funktionieren. Es wird als paralytischer Ileus bezeichnet. Mir wurden Medikamente verabreicht und ein Einlauf gemacht. Nach einigen unschönen Stunden, waren die Schmerzen und das Erbrechen wie weggeblasen. Es wurde sofort ein Arzttermin ausgemacht und ich bekam Medikamente und konnte nach Hause.

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